Beregnungsbewässerung
Was ist Beregnungsbewässerung
Bei der Beregnungsbewässerung werden die zu bewässernden Areale von oben herab beregnet. Dies geschieht durch den Einsatz von Sprinklern, die über oberirdisch verlegte Schläuche mit Wasser versorgt werden und dieses möglichst flächendeckend verteilen. Diese Form der Bewässerung ahmt also den natürlichen Niederschlag nach.
Die Beregnungsbewässerung ist eine Möglichkeit der oberirdischen Bewässerung. Eine andere Form ist die oberirdische Tröpfchenbewässerung, bei der das Wasser per Tropfschlauch an die Pflanzen abgegeben wird. Die Schläuche werden oberirdisch verlegt, es findet aber keine Beregnung statt.
Oberirdische Bewässerung: die Bestandteile eines Bewässerungssystems
Ein Bewässerungssystem besteht grundlegend aus drei Teilen: einer Wasserquelle, Leitungen und einem Medium, aus welchem das Wasser ausstritt und die zu bewässernden Flächen beregnet. Als Wasserquelle kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage. Neben dem einfachen Wasseranschluss kann z. B. auch eine Regenwasserzisterne oder ein Brunnen für die Beregnungsbewässerung genutzt werden. Wichtig ist insgesamt, dass der Wasserdruck passend zur Anlage hoch genug ist. Falls dies nicht der Fall ist, muss zusätzlich eine Wasserpumpe eingesetzt werden.
Anschließend wird das Wasser über Leitungen oder Schläuche oberirdisch zum verteilenden Medium geführt. Dies ist bei der Beregnungsbewässerung für gewöhnlich ein Sprinkler, wobei sich diese je nach Ausführung unterscheiden. Die oberirdische Bewässerung kann auch mittels Tropfschlauch als oberirdische Tröpfchenbewässerung durchgeführt werden, in diesem Fall spricht man dann aber nicht mehr von der Beregnungsbewässerung.
Anwendungsbereiche von oberirdischer Bewässerung
Die oberirdische Bewässerung spielt auf unterschiedlichsten Anwendungsgebieten eine große Rolle:
- Sportanlagen: Bei Reithallen, Tennisplätzen, Sportplätzen oder Fußballplätzen kommt häufig eine Kombination aus Beregnungsbewässerung und unterirdischer Bewässerung zum Einsatz. Hier werden durch Wasserdruck ausfahrbare Sprinkler, welche die Sportfläche oberflächlich beregnen, mit unterirdisch verlegten Rohren kombiniert.
- Landwirtschaft: Auf Landwirtschaftsflächen ist die Beregnungsbewässerung häufig das Mittel der Wahl. Denn mit einer leistungsstarken, mobilen Beregnungsanlage lassen sich auch große Felder und Acker flächendecken bewässern.
- Obstbau: Im Obstbau kommt der Beregnungsbewässerung eine Sonderrolle zu. Denn hier wird sie maßgeblich als Frostschutzberegnung eingesetzt. Nähern sich die Temperaturen dem Nullpunkt, werden die Bäume und Sträucher permanent beregnet. Dadurch bildet sich eine Eisschicht um sensible Pflanzenteile, die dafür sorgt, dass die Temperatur im Inneren nicht unter 0 °C fällt. So kann die Ernte geschützt werden.
- Gartenanlagen & Rasenflächen: Ob im heimischen Garten oder der öffentlichen Parkanlage – die Beregnungsbewässerung ist überall im Einsatz, wo große Flächen bestmöglich und effizient mit Wasser versorgt werden sollen. Im eigenen Garten werden die Schläuche dabei für gewöhnlich oberirdisch geführt, während sich z.B. bei öffentlichen Parks oft auch eine unterirdische Rohrführung bewährt hat. In diesem Fall spricht man für gewöhnlich von der unterirdischen Bewässerung, auch wenn die Sprinkler nachher oberirdisch bewässern.
Die verschiedenen Sprinkler im Überblick
Für die Beregnungsbewässerung können – je nach Anwendungsgebiet – unterschiedliche Sprinkler zum Einsatz kommen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die gängigsten Varianten vor.
Diese Sprinkler werden durch den Wasserdruck angetriebene Turbinenbewegt. Kreissprinkler können hohe Wurfweiten erreichen und somit große Flächen abdecken. Allerdings verteilen sie das Wasser nicht so gleichmäßig und fein wie Vernebler.
Oszillierende Sprinkler erreichen durch die Schwenkbewegung eine Abdeckung von mittelgroßen Gebieten. Da der Wasserdruck, anders als es bei Kreissprinklern der Fall ist, gering ist, fällt die Wurfweite kürzer aus. Zusätzlich ist auch hier eine gewisse Anfälligkeit gegen Wind gegeben.
In diesem Fall handelt es sich um mobile Bewässerungswagen, die durch eine Wasserturbine angetrieben werden. Hier wird sich der Wasserdruck zu Nutze gemacht, um den Schlauch abzurollen und somit den Bewässerungswagen über das Feld oder den Acker zu bewegen. So wird eine flächendeckende Beregnung ohne zusätzlichen Energieeinsatz erreicht.
Vor- und Nachteile der oberirdischen Beregnungsbewässerung
Wie jede Bewässerungsform hat auch die Beregnungsbewässerung Vorzüge und Nachteile. Diese wollen wir Ihnen nun abschließend auflisten.
Vorteile der Beregnungsbewässerung
- Schnelle Lösung
- Flexibles System
- Keine Erdarbeiten nötig
- Eher günstig in der Anschaffung
Nachteile der Beregnungsbewässerung
- Schläuche und Sprinkler müssen auf- und abgebaut werden
- Bestandteile des Bewässerungssystems können im Weg sein
- Teilweise sind die Systeme windanfällig
- Verteilung des Wassers ist nicht immer maximal effizient (z. B. im Vergleich zur unterirdischen Tröpfchenbewässerung)
Ob eine oberirdische Beregnungsanlage die richtige Wahl für Sie ist, hängt am Ende von verschiedenen Faktoren ab und ist allein aus den Vor- und Nachteilen schwer absehbar. Dafür bedarf es eines genauen Einblicks in Ihr Projekt und die individuellen Gegebenheiten sowie Bedürfnisse. Bei Unsicherheiten lohnt es sich oft, von Experten einen Bewässerungsplan erstellen zu lassen.